Training on, near und off the job: Wie unterscheiden sich die Instrumente der Personalentwicklung?

Drei der wichtigsten Maßnahmen in der Personalentwicklung sind das Training on the job, das Training near the job und das Training off the job. Oftmals werden sie kombiniert, um ein noch besseres Ergebnis in der Ausbildung zu erzielen.

Was unter den drei Instrumenten zu verstehen ist und welche Vor- bzw. Nachteile sie mit sich bringen, erfährst du in diesem Erklärtext. Außerdem habe ich ein paar konkrete Beispiele für dich. Die Themen in der Übersicht:

Viel Spaß beim Lesen und Lernen!

Training on the job: Ausbildung in gewohnter Umgebung

Training on the job bezeichnet alle Formen der Ausbildung, die direkt am Arbeitsplatz stattfinden. Es setzt voll und ganz auf die Methode des „Learning by doing“.

Dazu wird der Auszubildende von einem erfahrenen Mitarbeiter betreut, der ihm vor Ort die Abläufe erklärt und wichtige Zusatzinformationen liefert. Dieses neue Wissen wird sofort umgesetzt und im normalen Tagesgeschäft angewendet.

Wenn trotzdem Fragen auftreten, können und sollten sie sofort geklärt werden. Dadurch wird ein möglichst enger Bezug zur Praxis gesichert.

Die unterschiedlichen Methoden im Training on the job

In der Praxis werden verschiedene Bereiche des Trainings on the job unterschieden. Dazu zählen:

  • Job Rotation:
    Der Arbeitsplatz wird regelmäßig gewechselt, um verschiedene Bereiche des Unternehmens kennenzulernen. Diese Methode kennt man zum Beispiel aus Traineeprogrammen.
  • Job Enlargement:
    Der Mitarbeiter bekommt zusätzliche Aufgaben, die auf derselben Hierarchiestufe und demselben fachlichen Niveau angesiedelt sind wie seine bisherigen Aufgaben.
  • Job Enrichment:
    Bei dieser Methode im Training on the job bekommt der Mitarbeiter vorübergehend neue Aufgaben, die mehr Verantwortung beinhalten als die bisherigen Tätigkeiten. Beispielsweise könnte er für einige Wochen den Abteilungsleiter direkt unterstützen.
  • Mentor und Coach:
    Die Auszubildenden erhalten einen festen Ansprechpartner, der sie durch die neuen Tätigkeiten begleitet. In der Regel handelt es sich dabei, um einen erfahrenen Kollegen. Denkbar ist aber auch ein externer Coach als Ergänzung.
  • Einsatz als Assistent:
    Um die Mitarbeiter an neue Tätigkeiten mit mehr Verantwortung heranzuführen, werden sie als Assistent der Führungskraft eingesetzt und dürfen teilweise selbst entscheiden.
  • Projektarbeit:
    Im Verlauf der Aus- oder Fortbildung werden konkrete Projekte bearbeitet, die nicht nur einen Lerneffekt bringen, sondern auch im Tagesgeschäft des Betriebs hilfreich sind.

Vor- und Nachteile des Trainings on the job

VorteileNachteile
Die Ausbildung ist nah an der Praxis, sodass das neue Wissen direkt umgesetzt werden kann.Es fehlt der Blick über den Tellerrand, da alle Maßnahmen im eigenen Betrieb stattfinden.
Während der Weiterbildung besteht enger Kontakt zum Tagesgeschäft und den Kollegen.Der reguläre Arbeitsablauf wird durch die Weiterbildung regelmäßig unterbrochen.
Training on the job lässt sich relativ günstig umsetzen.Der Auszubildende bekommt wenig theoretisches Wissen vermittelt.

Training off the job: Lernen abseits des Arbeitsplatzes

Alle Maßnahmen, die in den Bereich des Trainings off the job fallen, finden außerhalb des eigenen Unternehmens statt. Das können beispielsweise Vorlesungen und Kurse in der Berufsschule oder bei einem privaten Anbieter für Weiterbildungen sein. Denkbar ist auch individuelles E-Learning, das der Mitarbeiter zu Hause durchführen kann.

Training off the job kann als langfristige Maßnahme eingesetzt werden oder in Form eines kurzen Seminars. In beiden Fällen werden Informationen zu einem bestimmten, betriebsübergreifenden Thema vermittelt (z.B. Rhetorik oder Zeitmanagement).

Welche Vorteile und Nachteile hat das Training off the job?

VorteileNachteile
Externe Veranstaltungen eignen sich gut für theoretisches Wissen.Das neue Wissen muss anschließend auf die praktische Arbeit übertragen werden.
Die Mitarbeiter bekommen einen neuen Blickwinkel von außen. Die Inhalte der Weiterbildung sind nicht direkt auf das eigene Unternehmen zugeschnitten.
Die Inhalte können pädagogisch und didaktisch sinnvoll aufbereitet werden.Die Teilnehmer der Fortbildung fehlen für ihre reguläre Arbeit.
In kurzer Zeit können vergleichsweise viele Informationen vermittelt werden.

Training near the job: die goldene Mitte?

Um die Vorteile von Training on the job und Training off the job perfekt zu kombinieren, wurde das Training near the job entwickelt.

Dabei handelt es sich um Seminare, Workshops oder Projektgruppen, die abseits des eigenen Arbeitsplatzes stattfinden, und damit den Charakter eines Trainings off the job mit sich bringen. Allerdings werden Inhalte und Fragestellungen bearbeitet, die einen klaren Bezug zum eigenen Unternehmen aufweisen. Damit kommen dann die Elemente vom Training on the job ins Spiel.

Beispielsweise könnten sich Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen zu einem zweitägigen Seminar über das Thema „Unternehmenskultur“ treffen. Dort wird einerseits allgemein darüber gesprochen, was eine positive Unternehmenskultur auszeichnet, und andererseits werden konkrete Vorschläge erarbeitet, wie die Stimmung im Unternehmen verbessert werden kann.

Vor- und Nachteile des Trainings near the job

VorteileNachteile
Es bleibt ein klarer Bezug zur Praxis und zum eigenen Unternehmen.Es fehlt weiterhin der frische Blickwinkel von außen.
Es besteht nicht die Gefahr, dass die Inhalte zu theoretisch sind.Die Teilnehmer können nicht ihrer regulären Arbeit nachkommen.
Durch das Format der Maßnahme können die Themen professionell aufbereitet werden.

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Torben Naujokat, Gründer von Modulearn

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